Wie denken Influencer über das Influencen? Wie viel Zeit investieren sie dafür? Folgen sie selbst anderen Influencern? Und was raten sie Unternehmen?
Wir fragten zwei Influencer, mit denen wir als Agentur sehr erfolgreich zusammen arbeiten, Mirko (instagram.com/nordic_scott) und Bernd (instagram.com/bernd_funke). Der eine mit fast 85.000 Followern, der andere als Best Ager Model mit 9.000.
Bernd und Mirko: Wie wird man eigentlich Influencer?
Bernd: Ich denke, das ergibt sich einfach. Wenn man eine gewisse Reichweite auf Social Media hat, werden potenzielle Geschäftskunden auf einen aufmerksam. Man muss von seinem Profil her natürlich in die jeweiligen Produktstrategien passen.
Mirko: Puhh eine schwierige Frage (lacht). Eigentlich gibt‘s dafür keinen Alpha-Plan! Ich denke, aufgrund der stark wachsenden Social Media Präsenz, gerade auch stark durch Instagram, hat jeder die Möglichkeit, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen und das auf Social Media Plattformen zu teilen. Wenn man dann einige Menschen als Fans oder Anhänger für sich gewinnen kann, dann würde ich sagen, geht es in die Richtung, dass die Leute sich gerne etwas abschauen oder sich dadurch influencen lassen! Aber direkt beeinflussen möchte ich natürlich nicht !(lacht)
Was sollte denn einen guten Influencer ausmachen?
Mirko: Auch das ist eine nicht ganz leichte Frage (lacht wieder). Ich denke ganz klar authentisch bleiben! Grade wenn es um Kooperationen mit Firmen geht. Man sollte sich mit der Marke oder dem Produkt, welches man vermarkten möchte, identifizieren können.
Bernd: Stimmt total, Mirko! Das Wichtigste ist meines Erachtens Authentizität. Ehrlich zu dem sein, was man vertritt und darstellt. Und man sollte mit seiner Community in regelmäßigem Austausch sein, sich für die Menschen interessieren und diese von den Dingen begeistern, die man vertritt.
Bernd, was sind deine wichtigsten Themen auf Instagram?
Bernd: Also, mein wichtigstes Anliegen ist es, den Menschen durch meine Posts ein positives Gefühl zu geben. Hier habe ich schon soviel wunderbares Feedback bekommen. Das macht mich happy. Irgendwann begann es dann, dass die Leute mich für meinen Kleidungsstil lobten und anfingen, ihn nachzuahmen. Das war so unwirklich irgendwie, hat mich aber auch stolz gemacht. Daher ist Fashion auf alle Fälle ein wichtiges Thema. Fashion eben für Menschen, die nicht mehr ganz so jung sind, aber sich gern trauen möchten.
Und deine, Mirko?
Mirko: Hauptsächlich teile ich dort meine Fashion/Streetstyle Inspirationen. Die möchte ich aber immer mit einer bestimmten Fotografie-Richtung teilen. Werde da immer ganz nervös, wenn ein Foto mal nicht so klappt, wie ich es mir vorstelle. (lacht)
Habt ihr ein Lieblingsformat?
Bernd: Reels finde ich toll, hab aber die Technik noch nicht im Griff. Aber ich bekomme auf meine Fotos viel positives Feedback. Daher, ja, Fotos sind für mich ein absolut wichtiges Format.
Mirko: Grundsätzlich bin ich immer noch großer Fan von der Fotografie an sich! Aber mit dem neuen Format Instagram Reels, die sich ja voll auf Videos beziehen, werd` ich immer mehr Fan davon und möchte natürlich mehr und mehr in die Videographie eintauchen.
Wie viel Zeit investiert ihr täglich für eure neuen Posts, Stories oder Reels?
Bernd: Ok, so eine Stunde täglich investiere ich schon in die Aktualisierung meines Contents.
Mirko: Tatsächlich ist der Zeitaufwand sehr hoch geworden mittlerweile. Ich versuche schon immer viel am Wochenende für die kommende Woche vorzubereiten. Aber wenn man mal den Durchschnitt nimmt, dann sind es schon locker auch 4-5 Std. am Tag, für die ganzen Vorbereitungen rund ums Posten, Schneiden, Bearbeiten von Bildern und Videos. An manchen Tagen sogar mehr (lacht).
Nutzt ihr beiden auch andere Communities außer Insta und mit welchem Erfolg?
Mirko: Parallel lade ich meine Videos noch auf der neuen Trend-Plattform Tik Tok hoch. Das aber auch erst seit März diesen Jahres regelmäßig. Und ja dort wächst die Reichweite auch langsam immer mehr.
Bernd: Ich bin auch bei Facebook aktiv, aber ganz ehrlich, Instagram hat für mich den größten Mehrwert.
Habt ihr als Influencer auch selber einen Lieblings-Influencer, dem ihr folgt und warum?
Bernd: Tatsächlich habe ich keinen bestimmten Lieblings-Influencer, aber ich schaue gern, was Kollegen so machen.
Mirko: Ja den ein oder anderen gibt es dort schon, den man sich als Vorbild nimmt. Die sind dann auch eher ein Mix aus Menschen, die rein aus der Fotografie sind, z.B. Peter McKinnon oder Sam Kolder oder eher aus der Mode, wie Kosta Williams.
Was war euer coolstes Influencer-Projekt?
Mirko: Natürlich zählt meine Kooperation mit Hutshopping.de ganz klar dazu ! (lacht)
Ich wurde mal mit dem Uhrenhersteller Junghans zum Ski-Weltcup nach Österreich eingeladen, das war auch ein tolles Wochenende! Oder mit meinem Lieblingsgetränk Coca-Cola stand mal eine Kooperation an, das war auch sehr spannend.
Bernd: Das Projekt mit Hutshopping.de ist für mich mein coolstes Projekt. Irgendwie ist das ein Türöffner gewesen zu einer anderen Dimension von Werbung.
Welche Trends sind für euch gerade richtig „hot“ auf Instagram?
Bernd: Schwierig zu sagen. Ich denke, Fashion ist absolut hip in jeder Altersgruppe und Ernährung, am besten gesund. Bei meiner Zielgruppe, den Best Agern, ist es auch Lifestyle allgemein.
Mirko: Also ich glaube aktuell steht und fällt viel mit den Instagram Reels. Die sind aktuell sehr angesagt und darüber können viele Menschen erreicht werden. Wenn man dann noch Lieder bzw. Songs nimmt, die aktuell im Trend sind, hat man gute Chance einen Viralen Hit zu landen.
Welches sind die häufigsten Fehler, die Werbungtreibende auf Instagram machen? Und was sollten Unternehmen bei ihren Aktivitäten in Social Media unbedingt beherzigen?
Mirko: In meinen Augen ist ein häufiger Fehler, dass sich Werbetreibende über Social Media Werbung zu schnell zu viel Erfolg erhoffen. Man muss dem Ganzen Zeit geben und trotzdem kontinuierlich dran bleiben. Die Augen offen halten nach Trends, sich davon inspirieren lassen und den Trend ein stückweit mitgehen. So etwas brauch Zeit und Ausdauer, aber wenn es dann mal funktioniert und der Schneeball ins Rollen kommt, dann kann sich die Markenbekanntheit sehr schnell in eine Eigendynamik entwickeln und dann stellt sich auch der Erfolg ein.
Bernd: Wichtig ist die Ansprache der Zielgruppen. Es darf nicht steril sein, darf Ecken und Kanten und damit Charme haben. Die Menschen, die dir folgen, dürfen nicht den Eindruck haben, dass du dich für die Werbung verbiegst.
Deshalb sollten Unternehmen bei Ihren Aktivitäten in Social Media auch genau dieses „Du und ich”- Gefühl bespielen.
Wie lange möchtest du noch Influencer bleiben und hast du schon Pläne für die Zeit danach?
Mirko: Also, dazu habe ich mir keinen zeitlichen Rahmen gegeben (lacht). Wichtig ist für mich, bei den ganzen Videos und Bildern und der Erstellung von Content, den Spaß zu behalten.
Gedankenspiele, dass ich für andere Content erstelle, sei es Privatpersonen oder Unternehmen, habe ich schon häufig im Kopf gehabt, zum Teil mache ich das ja auch schon. Ich würde gerne weiter in die ganze Richtung von Videografie und Fotografie eintauchen und dann schaue ich mal, inwieweit sich dort ein zweites Standbein aufbauen lässt.
Bernd: Solange es geht, will ich gern Influencer bleiben. Das Ganze ist nicht an ein Alter gebunden. Mir macht es jedenfalls unverändert Spaß!
Da sagen wir mal ganz herzlichen Dank für eure Zeit und eure Antworten!
Wenn Ihr Interesse habt mehr zu diesem Thema zu erfahren, dann meldet Euch doch mal: 040-82244660, Buket und Alexander