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Black Friday auf Social Media:

Warum viele „Schnäppchen“ keine sind. Und was Unternehmen wirklich beachten sollten

Der November gilt als einer der heißesten Monate im digitalen Marketing. Nicht nur wegen der Vorweihnachtszeit, die für den Handel extrem relevant ist. Wenn der Black Friday auf Social Media (und anderen Media-Kanälen) seinen Höhepunkt erreicht, überschlagen sich die Angebote: Countdowns, Flash-Sales, Mega-Deals. Was früher ein einzelner Shopping-Tag war, ist heute eine wochenlange digitale Rabattsaison. Und besonders auf Social Media ein Wettbewerb, der härter ist als je zuvor.

Eine aktuelle ARD-Dokumentation zeigte am 24.11.25 eindrucksvoll, wie stark uns diese Dauerbeschallung beeinflusst. Und entlarvte viele „Schnäppchen“, die gar keine waren. Wir empfehlen Unternehmen, ihre Social-Media-Strategie rund um den Black Friday mal selbstkritisch zu überdenken.

Black Friday auf Social Media: Viele „Schnäppchen“ sind gar keine

Im TV, Zeitungsbeilagen, OoH und natürlich auch auf Social Media sieht in den Wochen vor dem Black Friday alles nach sensationellen Angeboten aus: „-40 % nur heute!“, „Black Friday Deal des Jahres“, „Letzte Chance!“. Doch wer genauer hinsieht oder Preise auf anderen Plattformen vergleicht merkt schnell: Viele vermeintliche Black-Friday-Social-Media-Schnäppchen entsprechen oft schlicht dem regulären Marktpreis auf anderen Plattformen.

Die ARD-Recherchen zeigen deutlich:

  • Viele Rabatte am Black Friday sind rein visuelle oder psychologische Inszenierungen.
  • „Vergleichspreise“ wurden teils vorher erhöht, um die Aktion größer wirken zu lassen.
  • Social-Media-Ads nutzen bewusst Trigger wie Dringlichkeit, Knappheit oder „exklusive Deals“, die unser Gehirn belohnen.

Kurz gesagt: Die Black-Friday-Kommunikation, auch auf Social Media, spielt selten mit echten, dafür aber sehr effektiv mit gefühlten Preisvorteilen.

Für Unternehmen:

Black Friday auf Social Media oft enttäuschend

Während Konsument*innen durch den Facebook, Instagram oder Pinterest-Feed scrollen und vermeintliche Deals entdecken, kämpfen Unternehmen im Hintergrund mit einem massiven Problem: Die Konkurrenz ist enorm und die Kosten am Black-Friday-Wochenende explodieren: Der Biet-Wettbewerb um die besten Werbeplätze wirkt sich stark auf deren Preise aus.

Für kleine und mittelständische Unternehmen aus Einzelhandel oder Online-Shop zeigt sich das besonders deutlich:

1. Die großen Player dominieren die Social-Media-Plattformen mit riesigen Budgets, wodurch kleinere Marken schnell untergehen können.

2. Das Ergebnis sind steigende Kosten für Social Ads (CPM & CPC). Black Friday auf Social Media gehört zu den teuersten Wochen des Jahres.

3. Sinkende Sichtbarkeit trotz hohem Budget: Selbst kreative Kampagnen verlieren zwischen Rabattgrafiken und Mega-Deals oft an Bedeutung.

4. Unbefriedigender ROI: Viele Unternehmen investieren viel und bekommen zu wenig zurück. Die Margen schrumpfen, während die Erwartungen steigen.

Die Alternative auf Social Media:

Always-on statt Aktionismus

Always On meint: deine Marke ist kontinuierlich sichtbar und präsent. Statt nur einzelne, große Kampagnen zu bespielem (z. B. zum Black Friday oder anderen Sale-Events), setzt ein Always-on-Ansatz auf durchgehende Kommunikation über das ganze Jahr hinweg. Ein nachhaltiger „Always-on“-Ansatz bietet deutliche Vorteile:

Kontinuierliche Sichtbarkeit

Wer regelmäßig relevanten Content teilt, braucht am Black Friday nicht mit hohen Budgets auf sich aufmerksam machen. Die Zielgruppe kennt die Marke bereits.

Kein unnötiger Preisdruck

Wer das ganze Jahr über Mehrwerte, Inspiration und gute Angebote kommuniziert, muss nicht im November mit 40 % Rabatt um Aufmerksamkeit kämpfen.

Stärkeres Vertrauen und Markenbindung

Authentizität gewinnt, besonders auf Social Media. Immer mehr Verbraucher durchschauen Rabatt-Tricks. Marken, die dagegen ganzjährig sichtbar und nahbar sind, performen langfristig deutlich besser.

Besserer Einsatz von Social-Ads-Budget

Wer Budgets strategisch über das Jahr verteilt, erzielt höhere ROIs und stabilere Ergebnisse. Der Schlüssel liegt darin, Black Friday wie auch andere Sale-Events als taktische Bausteine zu betrachten und nicht als Strategie.

Unser Fazit:

Black Friday ist ein Event, Social Media ist eine Beziehung. Unternehmen sollten sich bewusst machen, dass Black Friday auf Social Media zwar Aufmerksamkeit bringt, aber kein nachhaltiges Fundament bildet. Eine starke Marke entsteht nicht durch eine einmalige Rabattschlacht, sondern durch:

  • regelmäßige, wertvolle Inhalte
  • ehrliche Kommunikation
  • sinnvolle Angebote über das gesamte Jahr
  • strategisch gesteuerte Social-Ads
  • Vertrauen statt FOMO (wer’s noch nicht gehört hat: Fear Of Missing Out: die Sorge, etwas zu verpassen)

Die Marken, die langfristig erfolgreich sind, setzen auf konsequente, authentische Social-Media-Arbeit. Oder anders gesagt: Wer ganzjährig relevant und damit in den Köpfen der Kunden ist, braucht keine Rabattschlacht, um gesehen zu werden.