Bis vor wenigen Jahren waren Google Ads bzw. SEA das Maß der Dinge, wenn es um die Bewerbung eines Online-Shops geht. Heute fragen sich viele Online-Shops, was Facebook, Instagram oder Pinterest zum Verkaufen beitragen können. Und wie es um die Performance in Social Media bestellt ist.
Fakt ist: Die Bewerbung eines Shops und/oder seiner Produkte funktioniert auf Facebook und Instagram nach anderen Spielregeln als auf Google. Ein Vergleich ist daher sinnlos. Soziale Netzwerke sind in erster Linie Netzwerke für sozialen Austausch und Entertainment. Und nicht für die gezielte Suche wie bei Google. Social Media dient der Inspiration und ist nicht genuin zum Shoppen da. Anzeigen auf Facebook und Instagram sind aus User-Perspektive Werbe-Unterbrechungen beim Check des Feeds. Allerdings hat sich mit der verstärkten Nutzung von Social Media für Social Ads durch Unternehmen auch die Akzeptanz von Werbung gewandelt: Besonders Instagram User folgen deutlich stärker als die User auf Facebook Seiten von Unternehmen und akzeptieren auch deren Werbung: Aus Sozialen Netzwerken werden Shopping Plattformen.
Facebook und Instagram haben darauf bereits reagiert, indem ihre letzten Updates verbesserter Shopping Experience Rechnung trugen. Ein Beispiel war die Einführung von Facebook und Instagram Shops und neuer Ad-Formate.
Auch unbekanntere Online-Shops nutzen mittlerweile Social Media Ads oder starten damit. Wir möchten nachfolgend eine idealtypische Vorgehensweise beim Bewerben eines noch unbekannten Shops beschreiben. Klar ist: Es kann für den/die Ad-Manager/-in herausfordernd sein, einen (noch) unbekannten Online-Shop für potenziellen Käufer sichtbar zu machen und treue Kundschaft aufzubauen.
Der Facebook Werbeanzeigenmanager ist eine gute Anlaufstelle, um seinen Online-Shop bekannter zu machen und seine Produkte vermehrt zu verkaufen. Auf den ersten Blick erscheint manchem der Werbeanzeigenmanager mit seinen ganzen Optionen „erschlagend“. Es gibt sechs Oberkategorien, die man als Ziel auswählen kann und 22 weitere Unterkategorien. Und als wäre das nicht genug, gibt es vier Zielgruppen, zwischen denen man sich entscheiden muss.
Da gibt es z.B. die „Broad Audience“. Die bedeutet, dass man bei der Zielgruppe weder Interessen noch Merkmale einstellt. Man lässt dem Algorithmus bei der Zielgruppensuche und Ausspielung der Werbeanzeigen freie Hand.
Als Nächstes kommen wir zum Interessen-Targeting. Hier kann man die Zielgruppe in mehreren Aspekten weiter eingrenzen und Interessen und Verhaltenspunkte eingeben.
Dies eignet sich besonders, wenn man seine Zielgruppe gut kennt und weiß, was für Interessen sie haben könnte, um zu den möglichen Käufern des Produktes zu werden. (Beispiel: Man verkauft Hundehalsbänder, geeigneter Interessenpunkt: Hunde)
Die dritte Zielgruppe ist die Lookalike Audience. Dabei lassen sich Personen erreichen, die ähnlich zur jetzigen Kundschaft in Bezug auf deren Verhalten auf Facebook sind. Dazu muss eine Custom Audience von mindestens 1000 Usern bestehen, zum Beispiel Webseitenbesucher. Erreicht werden damit User, die noch nicht mit dem Unternehmen agiert haben. Die aber aufgrund der Ähnlichkeit zur jetzigen Kundschaft vermutlich hohes Interesse an dem Produkt haben.
Die letzte Zielgruppe ist die sogenannte Custom Audience. Diese besteht immer aus Menschen, die bereits in Form der Online-Präsenz mit dem Unternehmen interagiert haben, beispielsweise Follower des Instagram Profils oder Webseitenbesucher.
Man bezeichnet dies auch als „warme Zielgruppe“. Weil sie das Unternehmen schon kennen und geneigter sind, die Produkte des Shops zu kaufen, als wenn sie die Werbeanzeige das erste Mal sehen.
Eine beliebte Vorgehensweise, um seinen Online-Shop bzw. die zu verkaufenden Produkte sichtbar zu machen, stellen wir nun vor. Im ersten Schritt empfehlen wir, eine Traffic-Kampagne aufzusetzen, mit dem Unterziel Landingpage Aufrufe (nicht Link Klicks). Ziel: Möglichst viele Aufrufe auf der Website sammeln, die dann im Facebook Pixel abgespeichert werden. Wichtig hierbei ist, sich Gedanken um seine Zielgruppe zu machen.
Zur Auswahl stehen die Broad Audience und das Interessen Targeting. Hier kommt es auf das Produkt an, das verkauft werden soll. Ist es ein Alltagsgegenstand, den jeder gebrauchen könnte? Dann lässt man am besten die Zielgruppe offen und lässt den Algorithmus seine Arbeit machen. Kennt man seine Zielgruppe und weiß, was für Interessen sie haben, um von dem Produkt überzeugt werden zu können, nutzt man das Interessen Targeting (empfohlen werden hier 3-5 max.). Falls man sich unsicher sein sollte, welche der beiden oben genannten Zielgruppen man nutzen soll, kann man zum Start auch beide nutzen. Sehr wichtig ist, sie in zwei unterschiedliche Anzeigengruppen zu unterteilen, sprich:
Der Vorteil ist, dass man sehen kann, welche Zielgruppe für das geworbene Produkt besser funktioniert. Sprich, mehr Landingpage Aufrufe generiert und welche die günstigeren Ergebnisse bringt. Dies sollte aber nicht zu lange nebeneinander herlaufen, da die beiden Anzeigengruppen sich überschneiden können und die Ergebnisse dann teurer werden als sie sein müssten.
Die Traffic-Kampagne sollte so lange laufen, bis mindestens 1000 Landingpage-Aufrufe generiert worden sind. Je größer die Zahl am Ende ist, desto besser werden die Ergebnisse im zweiten Schritt. Hier kommt es auf das vorhandene Budget an.
Im zweiten Schritt wird eine weitere Kampagne aufgesetzt mit dem Ziel Conversion.
In der Anzeigengruppe muss das passende Event ausgewählt werden, in unserem Fall: Website Käufe.
Als Zielgruppe nutzen wir in diesem Schritt die gewonnenen Landingpage-Aufrufe aus Schritt 1, die sogenannte Custom Audience, bestehend aus den Webseitenbesuchern der letzten X Wochen/Monate (je nachdem, wie lange die erste Kampagne lief).
Mit dieser Kampagne fangen wir diejenigen erneut ab, die bereits Interesse an dem Online-Shop gezeigt haben, indem sie auf die Website gegangen sind.
Die beschriebene 2-stufige Vorgehensweise hilft nicht nur dabei, den Onlineshop sichtbar zu machen. Sondern sie hilft auch dabei, einen treuen, kauffreudigen Kundenstamm aufzubauen. Wir kennen es von uns selbst, aber auch die Statistik zeigt: Je bekannter und vertrauter der Online-Shop, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass User Vertrauen fassen und einen Kaufabschluss tätigen.
Wer mehr dazu wissen will, schreibt direkt an Alexander (wa.malter@alexanderplatz-hh.de) oder ruft an: 040-82244660. Wir freuen uns drauf!